Gesunde Autonomie

Verein zur Förderung einer gesunden Autonomieentwicklung von Menschen e.V.

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Isabella Gerstgrasser

Isabella GerstgrasserRheumatoide Arthritis. Das Zusammenspiel von Körper und Psyche besser verstehen

Der Ausbruch einer Autoimmunerkrankung geschieht selten aus heiterem Himmel. Er ist die Folge eines Prozesses, der aus vielen kleinen zerstörerischen Momenten besteht. Und diese Momente haben mit unseren frühen Beziehungserfahrungen zu tun. Welche Tragweite das für unser Leben und unsere aktuellen Beziehungen hat, wissen wir meistens nicht.

Manche Worte, manche Gesten verletzen so sehr, dass ein heftiger Sturm entsteht, der nicht mehr zu bändigen ist, außer mit der Sprache des Körpers. Wer an Rheumatoider Arthritis leidet, kennt diese Sprache nur zu gut: schwere Entzündungen, Schmerzattacken, und ein Organismus, der immer wieder entgleist. Was geschieht da? In einer Autoimmunerkrankung drücken sich die belastenden Folgen traumatischer Erlebnisse aus. Ohne unser Einverständnis sind wir schon sehr früh an ein Überlebensprinzip gefesselt worden, das nur im Entweder-Oder existieren kann. Der erkrankte Mensch scheitert fortan an sich selbst, weil es ihm nicht gelingt, sich als ganzer Mensch zu erleben - in all seinen Facetten und Eigenheiten. Das erzeugt nicht nur Schmerzen und chronischen Stress in Muskeln, Sehnen, Gelenken. Auch Immunsystem und Psyche sind permanent in Aufruhr. Mit der Zeit entwickelt sich daraus eine destruktive innere Dynamik, die zum Selbstläufer wird - die Täter-Opfer-Dynamik. Wir haben es mit einem völlig unbewussten Geschehen zu tun, das nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden sondern auch Beziehungen zerstört. Vor allem aber verbannt es uns in eine Parallel-Identität und erfindet ein Pseudo-Ich, an das wir uns anklammern.

Was hilft? Erst wenn wir das zerstörerische Überlebensprinzip nicht mehr bedienen, wenn wir die verzweifelte Suche nach einem Ersatz-Ich aufgeben, wenn sich schrittweise ein authentisches Ich entwickeln darf, passiert etwas Gesundes. Dann kann der Ausstieg aus der Krankheitsdynamik in Angriff genommen werden. Wie wir zu anderen Menschen, zu uns selbst und unserem Körper in Beziehung treten, hängt weitgehend von der Klarheit unserer Wahrnehmung ab, wie auch vom Ausmaß unseres Vertrauens in unsere eigenen Einsichten. Ein heilsamer Entwicklungsprozess beginnt oft im späteren Erwachsenenalter – just dann - wenn nichts mehr geht. Wenn unerträgliche Schmerzen und lebensbedrohliche körperliche Symptome als Aufforderung begriffen werden, die Regie im eigenen Leben zu übernehmen.

 

Mag. Isabella Gerstgrasser, geboren 1958, lebt in Feldkirch, Vorarlberg, arbeitet als Psychologin und Psychotherapeutin in freier Praxis und als angestellte Steuerrechtsexpertin in der Arbeiterkammer Feldkirch, Mutter einer erwachsenen Tochter. Mitautorin im Buch „Mein Körper, mein Trauma, mein Ich“.

www.isabella-gerstgrasser.at 
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Bill Johnson

Bill Johnson

IoPT und vorgeburtliche Erfahrungen

Wenn wir erkennen, dass das Trauma der Identity zurückgeführt werden kann auf die vorgeburtliche Zeit, so brauchen wir auch entsprechende Methoden, welche unsere Erinnerungen daran aktivieren können.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass IoPT und Anliegenmethode sehr gut dafür geeignet sind, frühe Traumata zu erforschen. In diesem Workshop will ich darstellen, wie die Theorie der inneren Familie von Dr. Richard Schwartz und die Theorie von Prof. Dr. Franz Ruppert zusammenpassen, da beide Modelle erklären, wie sich die menschliche Psyche in Anteile aufspalten kann. Ich werde auch Bezug auf den Film „In Utero“ und das Buch „Frühes Trauma“ nehmen.

Ich werde im Workshop auch auf den Unterschied zwischen Gruppenarbeit und Arbeit im Einzelsetting eingehen und auf Fälle verweisen, in denen mir die Einzelarbeit besser geeignet erscheint. Ebenso will ich Hinweise geben auf Einzelaufstellungen zum Zweck der Selbst-Supervision.

Ich werde in diesem Workshop mit einem Teilnehmer/einer Teilnehmerin arbeiten, der/die eine Einzelarbeit machen möchte und ein vorgeburtliches Anliegen hat. Ich werde dazu Bodenanker verwenden, mit denen sowohl der Klient wie ich in Resonanz gehen.

 

Bill Johnson ist freiberuflich als Organisationsberater und Coach tätig. Er arbeitet in den USA in San Antonio und Atlanta. Sein Weg führte ihn über Organisationsaufstellungen zu Familienaufstellungen zu den Traumaaufstellungen. Er praktiziert heute im Sinne der IoPT, wobei er Aspekte des Konzepts der inneren Familie von Richard Schwartz mit einbezieht. Er studierte Jung und Hillman am Pacifica Graduate Institute. Er bietet sowohl Gruppen- wie Einzelarbeit an.

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Rebecca Lee

Rebecca LeeWofür brauche ich eine Bluterkrankung?

In meiner Kindheit und Jugend hatte ich immer wieder Ohnmachtsanfälle während Versammlungen und bei Klavierstunden. Ich nahm das als gegeben hin. Als ich mit meinen Kindern schwanger wurde, wurde bei einem Bluttest festgestellt, dass ich zu wenige rote Blutkörperchen hatte („Thalassemia Minor“). Mein Körper produzierte abnorme Formen von Hämoglobin, dem Proteinmolekül in den roten Blutzellen, an das sich Sauerstoff binden kann. Meine Bluterkrankung drückte sich in einer umfangreichen Zerstörung von roten Blutkörperchen aus, was zu einer Sauerstoffunterversorgung führte. Dies erklärte meine Ohnmachtsanfälle, meine flache Atmung und sogar einen Buckel auf der rechten Seite meines Rückens.

Erst als ich in Kontakt mit der Arbeit von Prof. Ruppert kam, schaute ich auf die Ursache, mein Kindheitstrauma. Es stellte sich heraus, dass ich „Thalassemia“ hatte, weil ich meine Eltern retten wollte, die beständig miteinander im Streit lagen. Ich erlebte auch eine erstaunliche Veränderung bei meinem Rückenbuckel, als ich realisierte, dass ich den Stress meiner Mutter in meinem Körper trug.

Auch bei meinen Klienten beobachte ich alle möglichen Formen kreativer Versuche, ihre Eltern zu retten. Die ganze Zeit krank zu sein, lenkt die Eltern von ihren Streitereien ab. Ich verstand dann auch, wie ich als Mutter meinen Stress wiederum unbewusst an meine Kinder weitergegeben habe, indem ich mich in eine Opferhaltung geflüchtet hatte.

 

Rebecca Lee ist IoPT Therapeutin, seit 2014 machte sie Fortbildungen bei Christine Foong Wong, Vivian Broughton und Franz Ruppert. Seit 2015 arbeitet sie in Gruppen wie im Einzelsetting in Singapur und in Manila. 2017 graduierte sie in Identitätsorientierter Psychotraumatheorie und –therapie.

 

Lily Anne Maier

Lily Anne MaierGeburtstrauma - der eigenen Geburtserfahrung mit der Anliegenmethode begegnen

Die Geburt ist die körperliche Trennung des Kindes von der Mutter in eine neue Autonomie hinein. Dabei ist das Kind dem Erleben seiner Mutter ausgeliefert und durchläuft gleichzeitig einen schwierigen eigenen körperlich Moment.

Die Traumatisierung der eigenen Mutter oder ihr Bewusstsein darüber sind entscheidende Voraussetzungen dafür, wie das Kind in seine Geburt hineingeht. Auch der körperliche und psychische Zustand der Mutter während der Geburt hat einen wesentlichen Einfluss auf das Erleben der eigenen Geburt.

Hinzu kommen das tatsächliche körperliche Ereignis und die Gewalterfahrungen während der Geburt. Wurden Instrumente benutzt, Medikamente gegeben? Wie lange hat die Geburt gedauert? War es hell, war es laut, war es kalt? Wann hat das Kind zu atmen begonnen? Wer hat das Kind als erstes berührt und wer mit ihm gesprochen? Alles, was während der Geburt erlebt wird, kann sich später in psychischen und körperlichen Symptomen zeigen. So kann zum Beispiel der Kaiserschnitt zu einer Autoimmunerkrankung und Versagensängsten führen, die verschobenen Schädelplatten zu Kopfschmerzen und Hypersensibilität, die Gewalterfahrung einer medizinischen Untersuchung zu Schmerzen im Körper. Die Reinszenierungen unserer Geburt finden wir in unserem Leben sowohl körperlich als auch psychisch vor allem in herausfordernden Momenten wieder.

Ich möchte hier über Geburten heutzutage, über die eigene Geburtserfahrung, ihre Bedeutung in der Traumabiografie und mögliche Reinszenierungen sprechen. Danach wird Raum sein für eine Identitätsorientierte Aufstellung zum Thema "mein Geburtstrauma".


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Lily Anne Maier, 1977 geboren, Hausgeburtshebamme seit 2003, Heilpraktikerin mit Homöopathie, Phytotherapie und Perzeptive Pädagogin. Arbeit mit der Identitätsorientierten Psychotheorie und Therapie (IoPT) nach Prof. Dr. Franz Ruppert

www.prozess-begleitung.com 
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